Und urplötzlich regnete es Holzsplitter
Heinz Hensen König der St. Sebastianus-Gilde
Burtscheid. Beim Schützenfest der St. Sebastianus Bogenschützen Gilde Burtscheid zielten die Bewerber auf Schützenehren mit ruhiger Hand und abschätzendem Blick auf die Holzvögel.
Bastian Frauenrath Prinz
An der Schießanlage aber war bereits am Samstag der Prinz ermittelt worden. Unter sieben Kandidaten holte Bastian Frauenrath (21) in der 6. Runde mit dem 13. Treffer den Vogel herab. Seit seiner Geburt ist er Mitglied der Gilde und schießt seit seinem elften Lebensjahr. Bereits 2010 wurde er zum ersten Mal Prinz. „Nun wollte ich es mit 21 Jahren noch einmal schaffen. Es war meine letzte Chance, um auch Bundesprinz zu werden“, erzählte der angehende Elektroniker bei der Bundeswehr. Beim Bürgerkönigschießen um den Preis des Oberbürgermeisters holte Joe Kern unter 21 Bewerbern mit dem 26. Treffer den Vogel von der Stange.
Bei einer Matinee in den Kurparkterrassen zeichnete Brudermeister Hubert Windmüller langjährige und verdiente Mitglieder aus: Anton Graf (40 Jahre), Mathias Beckers und Herbert Emonts (25 Jahre). Ralf Faymonville erhielt die Goldnadel und Hubert Schmitz wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Mit einem großen Festzug ging es zur Schützenwiese, auf der es dann um den Königsvogel ging. Voller Enthusiasmus verfolgten die Schützenbrüder das Armbrustschießen und begleiteten die zehn Bewerber über vier Stunden hinweg.
Plötzlich regnete es Holzsplitter, als der Vorschütze des künftigen Königs mehr als nur den linken Flügel getroffen hatte. Dann ein Schrei der Zuschauer: Heinz Hensen hatte in der 19. Runde mit dem 103. Treffer den Rest herabgeholt und war damit neuer König. Der 71-Jährige entstammt einer Schützendynastie, die er in dritter Generation bei der Gilde vertritt, in der er Ehrenmitglied ist.
Der fünfte Titel
„Prinz war ich nie, nun bin ich zum fünften Mal König geworden“, erzählt er strahlend. Nun hat er das Ziel Stadtkönig und Bundeskönig im Visier. „Es ist heute ein großer Tag, weil wir beide Schützen sind“, sagte Gattin Elisabeth. Sie hatte ihren Mann mittags noch ermuntert: „Schieß‘ doch noch mal drauf, und wenn es klappt ist es schön.“(tis)